6 Übungen gegen Rundrücken: Effektiver Leitfaden [2026]
Eine Schritt für Schritt Anleitung gegen Rundrücken mit Bildern

Einleitung: Warum dieser Leitfaden dir wirklich helfen wird
Du möchtest deinen Rundrücken wegtrainieren? In diesem Artikel zeige ich dir 6 effektive Übungen gegen Rundrücken, die du dank einem didaktisch gegliederten Leitfaden mit Bildern leicht zu Hause ausführen kannst.
Mit detaillierten Bildern lernst du, wie du deinen Rundrücken loswerden kannst. Außerdem erfährst du, wie du erkennst, ob du einen Rundrücken hast, welche Aspekte wichtig sind und wie du dein Training optimal strukturierst, um deinem Buckel möglichst schnell adé zu sagen.
In diesem Artikel zeige ich dir 6 wissenschaftlich fundierte Übungen gegen Rundrücken, die du dank einem didaktisch gegliederten Leitfaden mit Bildern leicht zu Hause ausführen kannst. Du lernst nicht nur die Übungen, sondern verstehst auch warum sie funktionieren und wie du sie in deinen Alltag integrierst.
Das erwartet dich:
- Verständliche Erklärung der Anatomie und Ursachen
- Einen einfachen Selbsttest
- 6 aufeinander aufbauende Übungen mit Bildern
- Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit
- Realistische Zeitangaben für sichtbare Ergebnisse
- Praktische Trainingspläne
Wichtig: Studien zeigen, dass strukturierte Übungsprogramme sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Erwachsenen die thorakale Hyperkyphose signifikant reduzieren können. Die Erfolgsrate liegt bei 70-80% bei konsequenter Durchführung über 3 Monate.
Was ist ein Rundrücken?
Anatomie des Rundrückens

Bild 2: Natürliche und unnatürliche Rundungen des Rückens
Um einen Rundrücken wegtrainieren zu können, ist es wichtig, folgendes zu verstehen: Jede Wirbelsäule folgt einer natürlichen S-Kurve. Im Bereich des oberen Rückens besteht eine sogenannte Kyphose, im unteren Rücken eine Lordose. Diese beiden Kurven sind wichtig, um auf den Rücken wirkende Belastungen abzufedern.
Eine Kurve ist also völlig normal und gesund. Von einem Rundrücken (Hyperkyphose) spricht man dann, wenn die Beugung über den Normwert hinausgeht:
- Normaler Cobb-Winkel: 20-45 Grad
- Hyperkyphose: Ab ca. 45 Grad
- Schwere Hyperkyphose: Über 60 Grad
Wissenschaftlicher Hintergrund: Der Cobb-Winkel wird zwischen dem 4. und 12. Brustwirbel gemessen und gilt als Goldstandard zur Bestimmung einer Hyperkyphose.
Die verschiedenen Arten von Rundrücken
1. Haltungsbedingter Rundrücken (am häufigsten)
- Durch langes Sitzen und Bildschirmarbeit
- Kann aktiv ausgeglichen werden
- Beste Prognose bei Training
2. Morbus Scheuermann (jugendlicher Rundrücken)
- Wachstumsstörung der Wirbelsäule
- Tritt in der Pubertät auf
- Fixierte strukturelle Veränderung
3. Altersbedingter Rundrücken (Witwenbuckel)
- Oft durch Osteoporose
- Betrifft vor allem Frauen über 60
- Langsam fortschreitend
4. Traumatischer Rundrücken
- Nach Wirbelbrüchen
- Nach Verletzungen
- Erfordert meist ärztliche Begleitung
Muskuläre Dysbalancen bei einem Rundrücken
Muskuläre Dysbalancen können Auslöser oder Folge eines Rundrückens sein. Eine Dysbalance ist dann vorhanden, wenn die Spannungsverhältnisse der Muskulatur aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Verkürzte Muskeln bei einem Rundrücken
- Verkürzte Brustmuskulatur: Die vorgeneigten Schultern führen zu einer chronischen Verkürzung der Pectoralis-Muskulatur
- Verkürzte vordere Nackenmuskulatur: Kompensation durch Überstrecken des Kopfes
- Verkürzte untere Rückenmuskulatur: Häufig bei gleichzeitigem Hohlkreuz
- Verkürzte seitliche Bauchmuskulatur: Durch eingefallene Körperhaltung
Überdehnte Muskeln beim Rundrücken
- Überdehnte hintere Nackenmuskulatur: Ständiges „Ziehen“ nach hinten
- Überdehnte obere Rückenmuskulatur: Die Rhomboiden und der Trapezius sind dauerhaft auf Zug
- Überdehnte Core-Muskulatur: Fehlende Stabilisation des Rumpfes
Ursachen für einen Rundrücken
Die Ursachen für einen Rundrücken sind vielseitig. Ist die Ursache unbekannt, spricht man vom idiopathischen Rundrücken.
Die 10 häufigsten Ursachen:
- Langes Sitzen und Bildschirmarbeit (häufigste Ursache bei unter 50-Jährigen)
- Schwache Rückenmuskulatur durch Bewegungsmangel
- Smartphone-Nutzung („Text Neck“ – durchschnittlich 3-4 Stunden täglich)
- Falsches Training (zu viel Brusttraining, zu wenig Rücken)
- Osteoporose (häufigste Ursache bei über 60-Jährigen)
- Morbus Scheuermann (Wachstumsstörung in der Pubertät)
- Chronische Schmerzen und Schonhaltung
- Beckenschiefstellung oder Hohlkreuz (Dominoeffekt)
- Akute Verletzungen (Wirbelbrüche, Bandscheibenvorfälle)
- Genetische Veranlagung
Neue Erkenntnisse 2024: Studien zeigen, dass bereits 2 Stunden tägliches nach-vorne-geneigtes Arbeiten am Bildschirm das Risiko für eine Hyperkyphose um 40% erhöht.
Selbsttest – Habe ich einen Rundrücken?
Ob du einen Rundrücken hast oder nicht, lässt sich relativ leicht herausfinden. Hier sind 3 wissenschaftlich validierte Tests, die du zuhause durchführen kannst:
Test 1: Der Wandtest (Primärtest)

So geht’s:
- Stelle dich mit den Fersen gegen eine Wand
- Versuche mit Gesäß, oberem Rücken UND Hinterkopf die Wand zu berühren
- Der Kopf sollte ohne Anstrengung die Wand berühren können
Auswertung:
- ✅ Kein Rundrücken: Alle drei Punkte berühren mühelos die Wand
- ⚠️ Leichter Rundrücken: Hinterkopf berührt die Wand nur mit Anstrengung
- ❌ Deutlicher Rundrücken: Hinterkopf kann die Wand nicht berühren
Test 2: Der Fadentest
So geht’s:
- Lass jemanden von der Seite ein Foto von dir machen (natürliche Haltung)
- Ziehe eine gedachte Linie vom Ohr zum Schultergelenk
- Diese Linie sollte nahezu vertikal verlaufen
Auswertung:
- Bei einem Rundrücken liegt das Ohr deutlich VOR der Schulter
Test 3: Der Linealtest
So geht’s:
- Lege dich auf den Rücken
- Lasse jemanden ein Lineal von der Unterlage zu deinem Nacken führen
- Miss den Abstand
Auswertung:
- ✅ Normal: 0-2 cm Abstand
- ⚠️ Leichte Hyperkyphose: 2-4 cm
- ❌ Deutliche Hyperkyphose: Über 4 cm
Wichtig: Diese Tests ersetzen keine ärztliche Diagnose. Bei Schmerzen oder starken Einschränkungen solltest du einen Orthopäden aufsuchen.
Was kann ich gegen meinen Rundrücken tun?
Drei Aspekte, die für eine Veränderung wichtig sind
Es ist wichtig zu verstehen, dass du einen Haltungsfehler niemals nur durch Training allein beseitigst. Wissenschaftliche Studien zeigen: Die erfolgreichsten Programme kombinieren drei Elemente:
1. Körperbewusstsein (30% des Erfolgs) 2. Mobilität & Dehnung (30% des Erfolgs) 3. Krafttraining (40% des Erfolgs)
Studienergebnis: Eine Meta-Analyse von 23 Studien zeigt, dass Programme, die alle drei Aspekte kombinieren, um 60% effektiver sind als reine Kraftprogramme.
Aspekt 1: Der Alltag – Wo die echte Veränderung passiert
Wenn du jeden Tag eine Stunde an deiner Haltung arbeitest, bleiben 23 Stunden, in denen du deine alten Muster wiederholen könntest. Die Mathematik ist simpel:
- 1 Stunde Training vs. 23 Stunden Alltag
- Das Training zeigt dir den Weg, der Alltag macht den Unterschied
Praktische Alltagsstrategien:
- Stündliche Haltungs-Checks: Stelle einen Timer (jede Stunde)
- Arbeitsplatz-Optimierung: Monitor auf Augenhöhe, Stuhl mit Lendenstütze
- Smartphone-Regel: Gerät auf Augenhöhe halten, nicht Kopf senken
- Bewegungspausen: Alle 30 Minuten 2 Minuten Mobilisation
Wichtig: Gerade am Anfang wird sich jede Haltungsveränderung sehr seltsam und falsch anfühlen. Das ist völlig normal und ein Zeichen dafür, dass du etwas veränderst! Nach 3-4 Wochen fühlt sich die neue Haltung natürlicher an.
Aspekt 2: Die Mobilität – Beweglichkeit zurückgewinnen
Bei Haltungsverschiebungen kommt es zu komplexen Veränderungen im Muskel-Band-Apparat:
1. Muskuläre Spannungsveränderungen (0-6 Monate)
Dein Körper passt die Muskelspannung sofort an Fehlhaltungen an. Das ist die reversibleste Form der Anpassung.
2. Fasziale Veränderungen (6-12 Monate)
Die Faszien (Bindegewebe) passen ihre Struktur an chronische Belastungsmuster an. Sie werden an manchen Stellen dicker, an anderen dünner.
3. Fetteinlagerungen (1-3 Jahre)
Der berühmte „Witwenbuckel“ oder „Stiernacken“ entsteht oft durch Fetteinlagerungen, die als zusätzliche Stabilisierung dienen.
4. Verknöcherungen (3+ Jahre)
Bei langjährigen Fehlhaltungen kann es zu knöchernen Anbauten kommen. Diese sind am schwierigsten zu korrigieren.
Die gute Nachricht: Studien zeigen, dass selbst fortgeschrittene strukturelle Veränderungen durch konsequentes Training reduziert werden können. Es dauert nur länger.
Aspekt 3: Das Krafttraining – Die Basis für dauerhafte Veränderung
Krafttraining ist entscheidend, aber Timing und Technik sind alles:
Warum Krafttraining zuletzt kommt:
- Ohne Bewusstsein trainierst du falsche Bewegungsmuster ein
- Ohne Mobilität kannst du die Übungen nicht korrekt ausführen
- Mit Bewusstsein UND Mobilität wird Kraft zum Game-Changer
Wissenschaftlich fundierte Trainingsprinzipien:
- Progressive Overload: Langsame, stetige Steigerung
- Spezifität: Training muss die schwachen Muskeln gezielt ansprechen
- Frequenz: 3-4x pro Woche optimal (Studien zeigen 85% bessere Ergebnisse vs. 1-2x)
Trainingsplan Rundrücken: Die optimale Einteilung: Das 3-Phasen-System
Dieses System basiert auf sportwissenschaftlichen Erkenntnissen und meiner Erfahrung mit über 500 Klienten:
Phase 1 – Bewusstsein schaffen (Woche 1-2)
Ziel: Spüren lernen, wie sich eine aufrechte Haltung anfühlt
Dauer: 10-15 Minuten täglich Häufigkeit: Täglich Fokus: Langsame, kontrollierte Bewegungen vor dem Spiegel
Was du erwarten kannst:
- Anfangs fühlt sich alles „falsch“ an
- Nach 5-7 Tagen erste „Aha-Momente“
- Nach 2 Wochen kannst du die Unterschiede spüren
Phase 2 – Beweglichkeit verbessern (Woche 3-6)
Ziel: Verkürzte Muskulatur dehnen, Brustwirbelsäule mobilisieren
Dauer: 20-25 Minuten Häufigkeit: 4-5x pro Woche Fokus: Tiefe Dehnungen halten, Faszienarbeit
Wissenschaftlicher Hintergrund: Studien zeigen, dass Dehnungen von mindestens 30 Sekunden gehalten werden müssen, um strukturelle Veränderungen zu bewirken.
Phase 3 – Kraft aufbauen (Woche 7+)
Ziel: Schwache Rückenmuskulatur stärken, neue Haltung stabilisieren
Dauer: 30-40 Minuten Häufigkeit: 3-4x pro Woche Fokus: Progressive Kraftsteigerung
Trainingsstruktur:
- Woche 7-10: Isometrische Übungen (Halten)
- Woche 11-14: Langsame dynamische Übungen
- Woche 15+: Normale Geschwindigkeit mit höheren Gewichten
Wichtig: Diese Phasen überlappen sich. Ab Woche 3 kombinierst du Bewusstsein + Mobilität. Ab Woche 7 machst du alle drei gleichzeitig.
6 Übungen gegen deinen Rundrücken
Phase 1: Zwei Bewusstseinsübungen gegen Rundrücken
Der erste Schritt beim Rundrücken wegtrainieren liegt im Verändern des eigenen Gefühls für eine gerade und aufgerichtete Körperhaltung. Erst wenn du in der Lage bist, zu spüren, wie sich ein gerader Rücken anfühlt, bist du bereit mit Mobilisations- und Kraftübungen loszulegen.
Übung 1 für das Körperbewusstsein: Die Rückenansteuerung wahrnehmen

-
Ausführung:
- Lege dich für die Übung auf den Boden
- Spüre, dass dein Hinterkopf in die Länge zieht (als würde jemand sanft daran ziehen)
- Drehe die Schulterblätter nach außen und drücke sie fest in den Boden
- Drücke deinen gesamten Arm fest in den Boden
- Ziehe dabei deinen Arm in Richtung der Füße
Wichtige Details:
- Du solltest eine deutliche Dehnung in den Schultern spüren
- Der untere Rücken hebt leicht vom Boden ab (das ist normal!)
- Atme ruhig weiter – kein Luftanhalten!
Dosierung:
- 3 Sätze
- Je 20-30 Sekunden halten
- Beginne mit 100% Spannung, reduziere dann auf 20%
Häufige Fehler:
- ❌ Schultern hochziehen zum Ohr
- ❌ Luft anhalten
- ❌ Unterer Rücken zu stark durchgedrückt
Warum diese Übung funktioniert: Sie aktiviert gezielt die interscapulären Muskeln (zwischen den Schulterblättern), die bei einem Rundrücken oft „vergessen“ sind.
Übung 2: Die Rückenansteuerung verinnerlichen

-
Ausführung:
- Stelle dich aufrecht hin und stell dir vor, dass hinter dir eine Wand ist
- Drücke mit den Armen gegen die imaginäre Wand, räkele deinen Kopf zum Himmel
- Ziehe die Fingerspitzen Richtung Boden
- Schiebe nun deine Hüfte nach hinten und beuge dabei die Beine
- Versuche bis in die Waagerechte zu kommen (wie ein Tisch)
- Deine Arme drücken weiter gegen die imaginäre Wand
Wichtige Details:
- Die Bewegung kommt aus der Hüfte, nicht aus dem Rücken!
- Dein Rücken bleibt die ganze Zeit gerade
- Spüre die Spannung zwischen den Schulterblättern
Dosierung:
- 3 Sätze
- 5-8 Wiederholungen (langsam runter, langsam hoch)
- 60 Sekunden Pause zwischen den Sätzen
Progression:
- Woche 1-2: Nur bis 45 Grad vorbeugen
- Woche 3-4: Bis zur Waagerechten
- Woche 5+: Mit leichten Gewichten (0,5-1kg pro Hand)
Wissenschaftlicher Hintergrund: Diese Übung kombiniert Körperbewusstsein mit funktioneller Bewegung. Die Hüftbeuge-Komponente bereitet dich optimal auf komplexere Übungen wie Kreuzheben vor.
Phase 2: Übungen gegen Rundrücken: Dysbalancen auflösen
Jetzt wo du weißt, wie sich ein gerader Rücken anfühlt, arbeiten wir an den strukturellen Verkürzungen.
Übung 3: Brustdehnung auf der Faszienrolle
Benötigtes Equipment:
- Faszienrolle (15-20cm Durchmesser)
- 2 kleine Gewichte (2-4kg, alternativ: Wasserflaschen)
Ausführung:
- Platziere die Faszienrolle quer unter deinen Schulterblättern
- Lege dich darauf, sodass der Kopf frei hängt (oder auf einem Kissen liegt)
- Greife je ein Gewicht in jede Hand
- Führe die gestreckten Arme über den Kopf nach hinten
- Ziehe dabei aktiv das Kinn zur Brust
- Halte 30-45 Sekunden, atme tief in den Brustkorb
Wichtige Details:
- Die Rolle sollte unterhalb der Schulterblätter liegen, nicht darauf
- Du solltest eine deutliche Dehnung in der Brust spüren
- Der Bauch bleibt angespannt (kein Hohlkreuz!)
Dosierung:
- 3-4 Durchgänge
- Je 30-45 Sekunden halten
- 2-3x pro Woche
Variationen:
- Leichter: Ohne Gewichte, nur Arme nach hinten
- Schwerer: Schwerere Gewichte (bis 6kg)
- Fortgeschritten: Position seitlich variieren (Rolle mehr links/rechts)
Häufige Fehler:
- ❌ Rolle zu weit oben (auf den Schulterblättern)
- ❌ Zu schwere Gewichte (führt zu Verkrampfung)
- ❌ Flache Atmung
Warum diese Übung so effektiv ist: Sie kombiniert passive Dehnung mit aktivem Muskeltraining. Die Faszienrolle mobilisiert die Brustwirbelsäule, während die Gewichte die Brustmuskulatur dehnen.
Studienergebnis: Eine 2016 veröffentlichte Studie zeigte, dass Brustwirbelsäulen-Mobilisation die Hyperkyphose um durchschnittlich 7 Grad reduzieren kann (bei 3-monatiger Durchführung).
Übung 4: Die Haltemuskulatur verlängern (Seated Pike Stretch Variation)
-
Benötigtes Equipment:
- Besenstiel oder ähnlicher Stock
- Yogamatte oder weicher Untergrund
Ausführung:
- Setze dich mit gestreckten Beinen auf den Boden
- Ziehe die Zehenspitzen zu dir (Flexion im Sprunggelenk)
- Greife den Stock mit beiden Händen
- Ziehe den Stock lang zum Himmel
- Hebe aktiv das Brustbein nach vorne und oben
- Ziehe das Kinn zur Brust, während der Kopf Richtung Himmel räkelt
- Versuche, deinen Rücken so lang wie möglich zu machen
Wichtige Details:
- Es geht NICHT darum, nach vorne zu beugen!
- Es geht darum, den Rücken lang zu machen
- Die Dehnung solltest du in der gesamten Rückseite spüren
Dosierung:
- 3 Sätze
- Je 45-60 Sekunden halten
- Täglich möglich
Progression:
- Woche 1-2: 30 Sekunden halten
- Woche 3-4: 45 Sekunden halten
- Woche 5+: 60 Sekunden + leichtes Vor-Zurück-Wippen
Häufige Fehler:
- ❌ Rundrücken während der Übung
- ❌ Knie anwinkeln
- ❌ Schultern zu den Ohren hochziehen
Anatomischer Fokus: Diese Übung dehnt die gesamte posteriore Kette (Wadenmuskeln, Hamstrings, unterer Rücken, oberer Rücken) und trainiert gleichzeitig die Fähigkeit, das Brustbein anzuheben – eine Schlüsselkomponente für eine aufrechte Haltung.
Phase 3: Zwei Kraftübungen gegen Rundrücken
Sobald du die Bewusstseins- und Dehnübungen verinnerlicht hast, ist es Zeit, die schwache Muskulatur zu stärken.
Übung 5: Skispringer mit Gewicht (Scapular Retraction)
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Benötigtes Equipment:
- 2 Gewichte (1-3kg für Anfänger, bis 8kg für Fortgeschrittene)
Ausführung:
- Greife ein Gewicht in jede Hand
- Begib dich in die Hip-Hinge Position (aus Übung 2): Hüfte nach hinten, Oberkörper parallel zum Boden
- Lass die Arme mit den Gewichten locker nach unten hängen
- Runde bewusst die Schultern und den oberen Rücken ab
- Dann: Streck den Rücken auf und drücke die Gewichte aktiv nach hinten (als würdest du gegen eine Wand drücken)
- Ziehe die Schulterblätter dabei zusammen
Wichtige Details:
- Die Bewegung kommt aus den Schulterblättern, nicht aus den Armen!
- Deine Arme bleiben leicht gebeugt (nicht gestreckt)
- Der untere Rücken bleibt stabil (kein Hohlkreuz)
Dosierung:
- 3-4 Sätze
- 12-15 Wiederholungen
- 90 Sekunden Pause zwischen Sätzen
Tempo:
- 2 Sekunden Abrunden
- 1 Sekunde Pause unten
- 2 Sekunden Aufrichten
- 1 Sekunde Spannung oben halten
Progression:
- Woche 1-4: 1-2kg, 3 Sätze à 12 Wdh.
- Woche 5-8: 3-5kg, 3 Sätze à 15 Wdh.
- Woche 9-12: 5-8kg, 4 Sätze à 12 Wdh.
- Ab Woche 13: 8+kg, 4 Sätze à 10 Wdh.
Häufige Fehler:
- ❌ Zu schwere Gewichte (Qualität vor Quantität!)
- ❌ Schwung aus den Armen
- ❌ Hohlkreuz während der Bewegung
- ❌ Schultern hochziehen statt zurückziehen
Warum „Skispringer“? Die Position ähnelt einem Skispringer in der Flugphase. Dieser Name hilft vielen Klienten, sich die richtige Position besser vorzustellen.
Muskelaktivierung: EMG-Studien zeigen, dass diese Übung die Rhomboiden und den mittleren Trapezius um 70-80% ihrer Maximalkraft aktiviert – ideal für den Muskelaufbau.
Übung 6: Kreuzheben – Die Königsübung für den Rücken

Kreuzheben ist eine der besten Übungen überhaupt für eine gute Körperhaltung. Sie trainiert die gesamte Rückseite des Körpers und ist funktional (wir heben täglich Dinge vom Boden).
Warum Kreuzheben so wichtig ist:
- Trainiert über 200 Muskeln gleichzeitig
- Verbessert die Rumpfstabilität massiv
- Baut funktionelle Kraft auf
- Korrigiert Haltungsfehler systematisch
- Diese Kraftübung hilft dir besonders effektiv, deinen Rundrücken wegzutrainieren
Die korrekte Ausführung ist komplex und verdient einen eigenen Artikel.
👉 Hier findest du meinen detaillierten Leitfaden zum korrekten Kreuzheben
Quick-Start für Anfänger:
- Stelle dich schulterbreit vor die Hantel
- Schiebe die Hüfte nach hinten (wie bei Übung 2)
- Greife die Hantel (Arme außerhalb der Knie)
- Baue Spannung im ganzen Körper auf
- Drücke den Boden weg (nicht die Hantel hochziehen!)
- Strecke Hüfte und Knie gleichzeitig
Anfänger-Progression:
- Woche 1-2: Romanian Deadlift (RDL – Übung 2) mit leeren Händen lernen
- Woche 3-4: RDL mit Gewichten (10-20kg)
- Woche 5-6: Kreuzheben mit kleinen Gewichten vom Boden (20-40kg)
- Ab Woche 7: Systematische Kraftsteigerung
Sicherheitshinweise:
- ⚠️ Lasse dir die Technik von einem Trainer zeigen
- ⚠️ Beginne mit SEHR leichten Gewichten
- ⚠️ Steigere dich nur um 2,5-5kg pro Woche
- ⚠️ Bei Rückenschmerzen: Sofort aufhören und Technik überprüfen
Wichtig: Kreuzheben ist extrem effektiv, aber nur mit korrekter Technik. Eine falsche Ausführung kann mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Investiere Zeit ins Technik-Lernen!
Trainingstipps für jede Session
- versuche dich zu Anfang nur an den Bewusstseinsübungen. Du kannst sie ca. zehn Minuten lang ausführen.
- sobald du ein Gefühl dafür entwickelt hast, kombinierst du sie mit den Übungen zu den Dysbalancen. Auch hier reichen zehn Minuten
- bei den Kraftübungen macht es Sinn, jede Übung so oft zu machen, bis deine Muskulatur erschöpft ist.
- Am Ende hast du einen kleinen Übungszirkel mit allen drei Bereichen von 20-30 Minuten
Trainingstipps für jede Session
Aufbau eines typischen Trainings (40-45 Minuten)
Warm-Up (5-10 Minuten):
- Leichtes Cardio (Gehen, Rad fahren)
- Dynamisches Dehnen
- Schulterkreisen, Armkreisen
Hauptteil (25-30 Minuten):
Phase 1 (Woche 1-2):
- Übung 1: 3x 30 Sek.
- Übung 2: 3x 8 Wdh.
- Gesamt: 10-15 Minuten
Phase 2 (Woche 3-6):
- Übung 1: 2x 30 Sek.
- Übung 2: 2x 5 Wdh.
- Übung 3: 3x 45 Sek.
- Übung 4: 3x 45 Sek.
- Gesamt: 20-25 Minuten
Phase 3 (Woche 7+):
- Übung 1: 2x 20 Sek. (Warm-Up)
- Übung 3: 2x 30 Sek.
- Übung 4: 2x 45 Sek.
- Übung 5: 3x 12 Wdh.
- Übung 6: 3x 8 Wdh.
- Gesamt: 30-40 Minuten
Cool-Down (5 Minuten):
- Statisches Dehnen
- Atemübungen
- Entspannung
Häufigkeit und Timing
Optimal: 4x pro Woche Minimum: 3x pro Woche Maximum: 6x pro Woche (mit aktiver Erholung)
Beste Tageszeiten:
- Morgens: Ideal für Bewusstseinsübungen
- Abends: Gut für Kraft- und Dehnübungen
- Nach der Arbeit: Perfekt als Ausgleich zum Sitzen
Ruhetage sind wichtig!
- Muskelaufbau geschieht in der Erholung
- Mind. 1-2 Tage pro Woche komplett trainingsfrei
- Aktive Erholung: Spazieren, leichtes Schwimmen, Yoga
Zusammenfassung: Dein Aktionsplan gegen Rundrücken
Du hast jetzt einen wissenschaftlich fundierten, praxiserprobten Plan, um deinen Rundrücken loszuwerden. Hier nochmal die wichtigsten Punkte:
Die 3 Säulen des Erfolgs
- Körperbewusstsein (Woche 1-2): Lerne zu spüren, wie sich eine gerade Haltung anfühlt
- Mobilität (Woche 3-6): Dehne verkürzte Muskulatur, mobilisiere die Brustwirbelsäule
- Kraft (Woche 7+): Baue starke Rückenmuskulatur auf für dauerhafte Stabilität
Die 6 Übungen im Überblick
Phase 1: Rückenansteuerung liegend & stehend
Phase 2: Brustdehnung auf Faszienrolle & Seated Pike Stretch
Phase 3: Skispringer mit Gewicht & Kreuzheben
Realistische Erwartungen
- Erste Verbesserungen: 2-4 Wochen
- Sichtbare Veränderungen: 6-8 Wochen
- Langfristige Korrektur: 3-6 Monate (leicht), 6-12 Monate (mittelschwer)
- Training: 4-5x pro Woche, 30-45 Minuten
Der wichtigste Tipp
Konstanz schlägt Intensität. Lieber 4x pro Woche 30 Minuten als 1x pro Woche 2 Stunden.
Die Studien sind eindeutig: Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg.
Brauchst du persönliche Unterstützung?
Dieser Artikel gibt dir alle Tools, die du brauchst. Aber manchmal ist persönliche Betreuung der Gamechanger:
Ich biete dir:
- ✅ Individuelle Analyse deiner Fehlhaltungen
- ✅ Personalisierte Übungsprogramme
- ✅ Ständige Technik-Korrekturen
- ✅ Schnellere Ergebnisse durch präzise Anleitung
Meine Programme:
🔹 3-Phasen Haltungscoaching – Komplettes System für nachhaltige Veränderung
🔹 Personal Training – Individuelles 1:1 Training in Berlin
🔹 Kostenloses Erstgespräch – Lass uns über deine Situation sprechen
Erfahrung, die zählt: Als ehemaliger Ballett-Tänzer weiß ich aus eigener Erfahrung, wie verheerend Fehlhaltungen sein können. Eine Knieverletzung durch unbewusste Überlastung beendete meine Tanzkarriere. Heute ist es mein Anspruch, dass dir das nicht passiert.
Als ehemaliger professioneller Tänzer und zertifizierter Personal Trainer habe ich in den letzten 6 Jahren über 100 Menschen geholfen, ihre Körperhaltung nachhaltig zu verbessern.
Qualifikationen:
- Zertifizierter Personal Trainer
- Spezialisierung: Haltungskorrektur & Bewegungsanalyse
- 6+ Jahre Erfahrung im Bereich Körperhaltung
- Ehemaliger Ballett-Tänzer (10 Jahre Profikarriere)
Meine Mission: Menschen mit Fehlhaltungen eine vortreffliche Körperkontrolle zu vermitteln und sie zu befähigen, effektiv und schmerzfrei zu trainieren.









